Die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Edewecht müssen bei ihren Arbeiten mit den verschiedensten Geräten umgehen. Diese Geräte erleichtern die Arbeit und sorgen so dafür, dass Hilfe für in Not befindliche Personen schnell geleistet werden kann. Daneben erfordert diese Technik aber auch eine stetige und intensive Ausbildung aller Feuerwehrmitglieder. Führungskräfte müssen die Wirkung der Geräte kennen um diese schnell und an der richtigen Stelle einsetzen zu können. Die Mannschaft muss die Geräte kennen, damit die Bedienung dieser im Einsatz reibungslos klappt!

Die gesamte Palette der bei den Feuerwehren heute eingesetzten Geräte und Armaturen sind in einer so hohen Vielzahl und in den verschiedensten Variationen vorhanden. Diese alle hier zu erläutern, würde den Rahmen sprengen. Aus diesem Grunde haben wir uns dafür entschieden spezielle Geräte, die bei der Feuerwehr Edewecht verwendet werden, näher zu beleuchten.

Die Ausrüstung und Ausbildung der Feuerwehren erfordert heute einen hohen finanziellen Aufwand der Kommunen. Aber nur dieser finanzielle Aufwand garantiert in Zusammenhang mit dem ehrenamtlichen Engagement der Helfer das Funktionieren des Systems Freiwillige Feuerwehr, wie es in dieser Form auf der Welt fast einzigartig ist. Welches Land kann schon von sich behaupten in einer Notsituation auf Knopfdruck mehr als eine Millionen Helfer aktivieren zu können. Was von diesem finanziellen Aufwand zu beschaffen ist, kann nachfolgend ersehen werden.

Technische Ausstattung

Atemschutzgeräte

Atemschutzgeräte sind die wohl wichtigsten Geräte in den Feuerwehren. Nur mit ihnen ist es einem Feuerwehrmitglied möglich in verrauchte Bereiche eines Gebäudes vorzudringen um Feuer zu bekämpfen oder Menschen, Tiere sowie Sachwerte zu retten. Mit einem standardmäßigen Atemschutzgerät ist ein Feuerwehrmitglied in der Lage im Schnitt 30 Min unabhängig von der Außenluft zu arbeiten. Hierzu benötigt er das eigentliche Atemschutzgerät sowie eine dazu passende Maske, über die die Luft aus der Flasche aufgenommen werden kann. Die Arbeit über einen solchen Zeitraum erfordert natürlich einige an Luftvorrat, der in einer recht kleinen Flasche untergebracht werden muss. Dies geht nur unter Druck. Die in den Flaschen befindliche Luft (wird in der Technischen Zentrale Elmendorf eingefüllt) steht unter einem Druck von 300bar.

Tragkraftspritze

Die Tragkraftspritze (TS) ist eine mobile Pumpe zur Förderung von Löschwasser aus offenen Gewässern oder aber zur Weiterförderung von Wasser aus dem Hydrantennetz bei langen Wegstrecken. Es gibt diese Pumpen in verschiedenen Arten. Bei der Feuerwehr gängig sind die Pumpen TS 8/8 sowie TS 16/8. Die Nummern nach der Bezeichnung TS stehen für die in einer Minute zu erreichende Wasserfördermenge bei bestimmten Pumpenausgangsdruck. So liefert eine TS 8/8 bei einem Ausgangsdruck von 8 bar eine Wassermenge von 800 Litern, eine TS 16/8 dagegen 1600 Liter bei gleichem Druck. Diese Unterschiede sind durchaus relevant, wenn es darum geht die mögliche Anzahl an Strahlrohren zur Brandbekämpfung festzulegen. Mit einer TS 16/8 lassen sich logischerweise weit mehr Strahlroher mit Wasser versorgen. Die Ortsfeuerwehr Edewecht verfügt über zwei TS 8/8. Auf dem LF 8/6 lagert eine TS 8/8 Rosenbauer Fox aus dem Jahre 2009. Auf dem LF 16TS lagerte eine TS 8/8 der Marke Ziegler aus Anfang der 80’er Jahre.

Vorbau- und Heckpumpen

Neben den TS verfügt die Feuerwehr auch über fest in den Fahrzeugen verbaute Pumpen. Bis vor einigen Jahren war es populär, diese Pumpen an der Fahrzeugfront zu installieren. Hier spricht man dann von einer Vorbaupumpe. In diesen Fahrzeugen wurde meist kein Löschwasser mitgeführt. Heute werden jedoch nur noch im Heck verbaute Pumpen in Fahrzeuge mit Wassertank eingebaut.

Neben der Wasserförderung aus einem Tank werden diese Pumpen aber auch, genau wie TS, zur Förderung von Wasser über lange Wege oder aber aus offenen Gewässern eingesetzt. Auch hier gibt es die Unterscheidung in den Klassen 16/8 und 8/8. Die Bezeichnung ist hier ebenso zu deuten wie bei den TS. Als Unterschied zur TS ist Vorbau- oder Heckpumpe vom Fahrzeugmotor angetrieben und kann somit nur bei laufendem Fahrzeug genutzt werden.

Hilfeleistungssatz für die technische Rettung nach Verkehrsunfällen

Die Ortsfeuerwehr Edewecht verfügt über einen kompletten Hilfeleistungssatz zur Rettung von Personen nach schweren Verkehrsunfällen. Hierbei handelt es sich um hydraulische (öldruck-betriebene) Geräte die entweder schneiden, spreizen oder aber drücken können. Der Satz besteht aus mehreren Komponenten. Einer elektrisch angetriebenen Öldruckpumpe, die den erforderlichen Öldruck auf die Druckschläuche zu den Geräten gibt. Einer Rettungsschere, die in der Lage ist Fahrzeugbleche bis zu einer erheblichen Dicke. Sie entwickelt eine Schneidkraft von 914 KN. Einem Rettungsspreizer zum auseinanderdrücken von Blechen. Dieser entwickelt eine Spreizkraft von bis zu 112 KN (abhängig vom Material). Vervollständigt wird der Hilfeleistungssatz durch zwei Rettungszylinder. Hiermit lassen sich Hebekräfte von bis zu 850 KN erreichen. Insgesamt kann eine Hub von bis zu 1,60 m erreicht werden. Genutzt werden die Zylinder, um bei Unfallfahrzeugen z.B. das Armaturenbrett vom Fahrzeug weg nach oben zu drücken.

Hitzeschutzanzüge

Die Feuerwehr Edewecht verfügt über vier so genannte Hitzeschutzanzüge. Mit diesen ist es möglich sich für eine gewisse Zeit einer erheblichen Hitzequelle (z.B. Brand von Kraftstoffen in größerem Umfang) zu nähern. Ohne diese Zusatzausrüstung könnten Einsätze mit solchen Rahmenbedingungen nicht adäquat abgearbeitet werden. Eine effektive Brandbekämpfung ist ansonsten nicht möglich. Da die Arbeit unter diesen Anzügen sehr schwer ist, liegt die Arbeitszeit in diesen bei in der Regel 15 Minuten.

Druckbelüfter

Der Druckbelüfter dient zur schnellen Entrauchung von verrauchten Bereichen in Gebäuden. Er kann aber auch dazu dienen Schadstoffwolken in bestimmte Richtungen zu lenken. Der Druckbelüfter sieht aus wie ein großer Ventilator und so funktioniert er auch. Wird der Lüfter richtig eingesetzt, so erzeugt er im inneren eines Gebäudes einen Überdruck der dafür sorgt, dass Rauch schnell aus einer Abluftöffnung abzieht. So kann wesentlich schneller effektiv gelöscht, oder aber eine schnelle Personensuche unterstützt werden.

Mehrbereichsmessgerät X-am 7000

Das Mehrbereichsmessgerät X-am 7000 wird bei verschiedenen Einsätzen eingesetzt um Schadstoffe oder Stoffkonzentrationen zu messen. Einerseits erfolgt die Messung von Schadstoffen im Gefahrgutbereich, andererseits kann auch die Konzentration von Brandgasen damit bestimmt werden. Daneben ist es möglich Explosionsgefahren anzuzeigen. Das Gerät ist mit fünf verschiedenen Sensoren ausgestattet. Diese ermöglichen das Messen von Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Sauerstoff, Kohlendioxid. Der fünfte Sensor ist eine reiner Ex-Sensor, der Explosionsgefahren misst.

Schlauchpaket

Seit einiger Zeit wird in Edewecht das System des Schlauchpaketes für den Angriffstrupp genutzt. Es besteht aus einem C-Druckschlauch und einem Hohlstrahlrohr. Diese sind fertig zusammen gekuppelt in einer Schnecken zusammengelegt. Die Schnecke wird dann mit Klettbändern fixiert. Das Paket wird durch den Angriffstrupp bei einem Brand mit vorgenommen. Vor dem Brandort wird das Paket an die verlegte Schlauchleitung angekuppelt und die Klettbänder gelöst. Sobald Wasser durch den Schlauch geführt wird, legt sich der C-Schlauch in Runden aus. Somit ergibt sich automatisch eine Schlauchreserve für die Brandbekämpfung.

Stromerzeuger

Zum Betrieb verschiedener Geräte, z.B. Beleuchtungsgeräte, ist Strom erforderlich. Um Schäden an Geräten und Unfälle zu vermeiden, ist die Feuerwehr angehalten nur selbst erzeugte Strom zu nutzen. Die Nutzung von Stromquellen in Schadensobjekten ist nicht möglich. Hierzu stehen der Feuerwehr mobile und fest eingebaute Stromerzeuger zur Verfügung. Die Feuerwehr Edewecht verfügt über einen mobilern Stromerzeuger auf dem TLF 16/25 mit einer Nennleistung von 5 KVA. Ein fest verbauter Erzeuger befand sich auf dem RW1, seine Nennleistung betrug 8 KVA.

Mobiler Wasserwerfer

Zur Beladung des GW-L 1 gehört auch ein mobiler Wasserwerfer. Mit diesem können große Mengen Wasser sehr weit ausgebracht werden. Dies ist vor allem da erforderlich, wo es nicht möglich ist sich dem Brandherd zu näheren da z.B. Explosionsgefahr besteht. Für den Wasserwerfer gibt es verschiedene Aufsätze die unterschiedliche Wirkungsweisen haben. Mit Standardstrahlrohr lässt sich ein Vollstrahl über eine große Entfernung auf Objekte bringen. Der Mischaufsatz ermöglicht hingegen einen Sprühlstrahl mit hoher Wasserleistung.